top of page

Lost in Translation

Die ersten Tage in La Ferté-Macé sind ins Land gezogen. Es ist also Zeit für eine erste Bestandsaufnahme.

  1. Ich dachte, mein Französisch wäre einigermaßen gut. Ich lag falsch. Die Sprachbarriere ist größer als gedacht. Aber es sind auch kleine Erfolge zu verzeichnen: Ornithorynque ist das französische Wort für Schnabeltier.

  2. Trotzdem sind alle (Lehrer, Schüler, mein Mitbewohner, die Leute aus dem Dorf) super nett und hilfsbereit. Selbst wenn ich etwas auch beim 12. Mal nicht verstanden habe, wiederholen sie es noch ein 13. Mal oder umschreiben oder versuchen es zu erklären.

  3. Die Kühe und Katzen scheinen international zu sein – sie verstehen mich.

  4. Französische Uhren scheinen langsamer zu laufen als deutsche. Ich habe das Gefühl, ich würde schon seit Wochen hier wohnen, dabei sind es doch tatsächlich erst 10 Tage

  5. Die Bürokratie scheinen sich die Franzosen von den Deutschen abgeguckt zu haben (ich hatte einen sehr interessanten Besuch bei der Bank und der Besuch bei der Krankenkasse steht auch noch an) Nachtrag vom 12/12/16: Ich war Ende September bei der CPAM, der französischen Krankenkasse, um meine neue Adresse anzugeben. Jetzt warte ich seit 10 Wochen darauf, dass ich die Bestätigung bekomme, dass ich versichert bin.

  6. Aus meiner Karriere als französische Fechtmeisterin wird wohl erstmal nichts. Der nächste Fechtverein ist knapp 25km entfernt. Und da ich (noch) keinen Führerschein habe und der Bus auch nur ein paar Mal am Tag fährt, wird das erstmal verschoben.

  7. Deshalb spiele ich jetzt Badminton im Nachbarort (sofort hat sich der Trainer angeboten, mich immer mit dem Auto zum Training und dann wieder nach Hause zu fahren – ich sage nur 2. Hilfsbereitschaft).

  8. Für 8km braucht man genau 1:41h. Denn wenn man aufgrund der unter 1. genannten Sprachbarriere nicht mitbekommen hat, dass das Badmintontraining ausfällt, steht man vor verschlossenen Türen. Dann ist auch kein Trainer da, der einen nach Hause fahren kann.

  9. Die Franzosen wissen, wie man feiert. Man stelle sich eine Lichtung im Wald vor, überall stehen Sofas, und Holzpaletten mit Kissen als Sitzgelegenheiten, von Baum zu Baum sind Lichterketten gespannt und in der Mitte lodert ein Lagerfeuer. Es wird gegrillt, gelacht, getanzt, Es sind Engländer, Ukrainer, in der Ukraine geborene Iren und natürlich Franzosen anwesend und auch wenn jeder irgendwie eine andere Sprache spricht, versteht man sich am Ende (ich weiß, das hört sich jetzt sehr kitschig an, war aber wirklich so).

Empfohlene Einträge
Aktuelle Einträge
Archiv
Schlagwörter
Noch keine Tags.
Folgen Sie uns!
  • Facebook Basic Square
  • Twitter Basic Square
  • Google+ Basic Square
bottom of page