top of page

Die Reise zum Mittelpunkt der ...

Nun sind es nicht einmal mehr drei Monate und dann ist mein Freiwilligendienst auch schon wieder vorbei. Um uns für noch einmal ein paar Tipps geben zu können, hat uns nun das OFAJ ein vorletztes Mal eingeladen, eine Woche lang über unsere Erfahrungen und Erlebnisse in Frankreich bzw. Deutschland (für die Franzosen unserer Gruppe) zu sprechen.


Nun ist es so, dass wir Deutschen alle in der Normandie/Bretagne und die Franzosen alle in Berlin/Brandenburg wohnen. Man könnte sich also genau in der Mitte (Frankfurt, Saarbrücken ... ) treffen. Aber das wäre ja zu einfach und auch zu schön, um wahr zu sein. Viel schöner ist es doch, fast 24 Stunden zu reisen (zum Schluss sogar mit einer Bergbahn), um sich dann in Grainau am Fuße der Zugspitze zu treffen.


Aber unsere Beschwerden über das ewig lange Reisen haben nicht lange angehalten, denn die Landschaft, das Haus und das Essen waren einfach unschlagbar. Und so haben wir also sechs Tage lang über Politik, die Wahlen in Frankreich und Deutschland, die Zukunft nach unserem Freiwilligendienst und über uns selbst nachgedacht und diskutiert.


Im Gegensatz zu den ersten beiden Seminaren im November in Neuwiller-les-Saverne und im September im Wissen/Sieg, wo für alles gesorgt wurde, mussten wir dieses Mal zum ersten Mal selbst Verantwortung übernehmen. Schließlich sind wir doch in den letzten sieben Monaten erwachsen geworden, oder ?


So hatten wir also eine Villa für uns allein, mussten allerdings am Abend selbst kochen - für 26 Personen, Blöd nur, dass Grainau nur einen winzig kleinen Supermarkt hat, der auf unsere Bedürfnisse (vegan, vegetarisch, ohne Ei, ohne Käse, fructosefrei .... es waren alle Ernährungsweisen vertreten, die man sich nur vorstellen kann) kaum eingestellt ist. Und weil auch niemand mit dem Auto angereist war, mussten wir (oder eher das Einkaufsteam) wohl oder übel mit zwei leeren Koffern losziehen und mit der Bimmelbahn nach Garmisch-Patenkirchen fahren, um dort einkaufen gehen zu können. Erstaunlicherweise stand trotz all dieser Widrigkeiten jeden Abend - fast pünktlich - etwas zu Essen auf dem Tisch, sodass niemand in unserer kleinen großen deutsch-französischen WG hungern musste.



Jetzt wo ich wieder zurück in der Normandie bin, fragen mich erstaunlich viele Leute, in welcher Sprache wir denn auf dem Seminar immer sprechen. Also wenn wir arbeiten, spricht in der Regel jeder in seiner Muttersprache, weil das irgendwie am natürlichsten und einfachsten ist (außer natürlich bei den Tandemeinheiten). In der Freizeit wird es dann schon komplizierter. Jeder möchte die Partnersprache lernen und will deshalb am liebsten den Tag nur in dieser Sprache sprechen. So kommen dann Gespräche zustande, die auf Deutcais stattfinden. Ich persönlich habe es mir mittlerweile angewöhnt, ein Gespräch in der Sprache weiterzuführen, in der es begonnen wurde. Und wenn ich selbst ein Gespräch beginne, dann richte ich mich nach der Muttersprache meines Gegenübers und im Gesprächsverlauf zeigt sich dann irgendwann welche Sprache wir sprechen werden.


Damit läuft der Countdown nun wirklich. Die letzten drei Monate sind angebrochen und es ist noch so viel geplant, dass ich praktisch bis zum Sommer völlig ausgeplant sein werde. Aber das nehme ich doch gerne in Kauf :)

Empfohlene Einträge
Aktuelle Einträge
Archiv
Schlagwörter
Noch keine Tags.
Folgen Sie uns!
  • Facebook Basic Square
  • Twitter Basic Square
  • Google+ Basic Square
bottom of page